Montag, 31. Januar 2022

Neue Helden braucht das Land

 

Doomhammer hat, wie im letzten Post zu lesen war, einen unfaßbaren Aufwand betrieben, um neue Figuren zu erschaffen. Natürlich mußte ich  diesen neuen Figuren auch den letzten noch fehlenden Hauch Leben einflößen, indem ich meine alten Farben und meine alten Pinsel aus einem Kasten im Keller geholt habe.

Nach einigen Jahren Pause haben sich meine Malkünste nicht verbessert. Trotzdem bin ich mit dem Ergebnis ganz zufrieden.

 











 
Ich freu mich drauf, daß diese Helden bald zum Einsatz kommen und bin gespannt, wie sie sich spielen.

Dieser Eintrag bleibt recht kurz, aber ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, daß das nicht der letzte Eintrag war. Vielleicht kommt ja von Dommhammer noch mehr.... ;-)



Donnerstag, 23. Dezember 2021

Neue Figuren - Ein Meisterstück!

Über ein Jahr nach meinem letzten Eintrag hier, gibt es zu meiner großen Überraschung wieder mal was Neues.

Doomhammer, der sich schon durch die großartige Erweiterung "Eisige Wege" unsterblich gemacht hat, war wieder am basteln und hat mir kurz vor Weihnachten ein sehr spezielles Geschenk gemacht: 5 neue, selbst kreierte Figuren! Und die sind deshalb so großartig, weil sie von den Originalen de facto nicht zu unterscheiden sind.

Und hier könnt Ihr sie Euch ansehen und die fantastische Entschehungsgeschichte dazu lesen (Nachstehender Text vom Meister persönlich):

 

Mit immer leichter verfügbar werdenden 3D-Druck-Verfahren, sollte es doch möglich sein, detailreiche und qualitativhochwertige Miniaturen zu erstellen, die den Originalen aus Descent in nichts nachstehen, so mein Grundgedanke.

Um die 3D-gedruckten Miniatur-Bäume aus dem letzten Blog-Eintrag spriessen zu lassen, genügt bereits ein vergleichsweise günstiger 3D-Drucker aus dem Preissegment von einigen hundert Euro.
Im dabei genutzten FDM-Verfahren (Fused Deposit Modeling) werden Plastik-"Würste" von einigen Zehnteln Millimeter Durchmesser (meist 0,4mm) mittels eines beweglichen Druckkopfes Schicht für Schicht übereinandergelegt und durch die Hitze des Extrusionsprozesses miteinander verschmolzen, so dass letztendlich ein in sich geschlossenes 3D-Objekt entsteht. Sind sehr feine Details im Bereich weniger Hundertstel oder sogar Tausendstel Millimeter gefragt, stößt diese Technik allerdings schnell an ihre Grenzen, weshalb FDM für detailreiche Miniaturen auf dem 1-Zoll-Raster (die Basis der Descent-Helden hat mit nachgemessen 18mm bis 20mm sogar einen kleineren Durchmesser) keine wirklich geeignete Option darstellt.

                                 FDM-Drucker

Ein anderes, in den Ursprüngen des 3D-Drucks überraschenderweise älteres Verfahren, ist die Stereolithographie (SLA). Dabei wird UV-reaktives Harz in vielen feinen und jeweils aufeinanderliegenden Schichten belichtet, die sich nahtlos zu einem soliden Objekt mit sehr feinen Details und mitunter besonders sauberen Oberflächen zusammenfügen. Das Druckobjekt wird nach und nach aus dem Flüssigbad herausgehoben und ist nach erfolgter Belichtung bereit zum Abtropfen, Trocknen und Nachhärten.

                                  SLA-Drucker
 

Auch im Bereich der Stereolithographie-Drucker hat sich in den letzten Jahren ein Markt für Hobbyisten mit kleinem Geldbeutel aufgetan. Nach einigen Probedrucken auf einem derartigen Einsteiger-Modell eines Bekannten hielt sich meine Begeisterung jedoch in engen Grenzen: verwaschene Details, störende Ansätze von zu breitflächig angelegten Stützstrukturen und das eine oder andere Ärgernis unausgegorener Software trübten meine ersten Eindrücke schnell ein.

Schließlich fiel die Wahl auf einen Auftragsfertiger, dessen SLA-Drucker der Profi-Klasse (ca. 40.000 Euro) mit speziellem Keramik-Resin für besonders feine Oberflächen mir schließlich meine Helden-Prototypen in der gewünschten Qualität, extrem feinen Stützstrukturen und ohne Macken abliefern konnte - zum Preis mehrerer 3D-Drucker der Einstiegsklasse, was mir dieser Teil des Projekts allerdings wert war.


Doch das gehärtete Harz, aus dem eine Minatur aus dem SLA-Drucker besteht, hat nicht die gleiche Farbe wie die Descent-Miniaturen, ist spröde, äußerst brüchig und hängt noch voller Stützstrukturen, die aufwändig entfernt und gegebenenfalls abgeschliffen werden müssen und dabei so manches Detail mitnehmen. Also zurück zum Anfang - zum Guss alter Schule.


Grundsätzlich werden Plastik-Miniaturen mittels Spritzguss gefertigt. Flüssiges Plastik wird mit hohem Druck in eine Stahlform gepresst, kurz heruntergekühlt und ausgeworfen. So eine Stahlform ist erstmal aufwändig und sehr teuer in der Anschaffung, samt zugehöriger Maschinerie. Einmal eingerichtet können jedoch im Schnelldurchlauf industriellen Maßstabs tausende Figuren gegossen werden, der Stückpreis ist dabei sehr niedrig. Die Miniaturen sind uniform, es gibt wenig Ausschuss und wenig Bedarf für Nachbearbeitung.


Für kleine Stückzahlen und überschaubare Anschaffungskosten hingegen bleibt nur die Möglichkeit des Kunststoff-Gusses mittels Silikongussformen. Das Endprodukt mag nahezu gleich aussehen, birgt jedoch einige entscheidende Unterschiede. Dazu gleich mehr.

Hierbei verwendet man geeignetes Zwei-Komponenten-Giessharz, welches kurz und gründlich angemischt in eine flexible Silikonform gegossen und darin möglichst ohne Lufteinschlüsse zum Aushärten gebracht wird. Durch Zugabe sorgfältig abgestimmter Farbpasten lässt sich die Farbgebung des Originals nahezu perfekt erreichen. Nach dem Aushärten wird die Miniatur aus der Form genommen und Rückstände des Gusses wie z.B. Trennwände, Zuführ- und Luftkanäle vorsichtig entfernt.


Das verwendete Giessharz ist vergleichsweise zäh gegenüber dem lichtreaktiven Resin für SLA-Drucker, allerdings weniger belastbar als der im Spritzguss verwendete Kunststoff. Die Zahl der Arm- und Beinbrüche von Original-Descent-Miniaturen nach dem Sturz vom Tisch auf den Fußboden dürfte sich in engen Grenzen halten. Beigegossenen Miniaturen sieht meine Unfallstatistik leider anders aus. Daher gab es auch hier noch Handlungsbedarf.


Nach einigen vielversprechenden Experimenten hat die Harz-Mischung schließlich noch Tuning durch einen bio-verträglichen (kaum umweltschädlichen) Weichmacher erfahren, um sich stärker biegen zu lassen. In Tests übersteht eine Miniatur den Fall aus 2 Meter Höhe ohne zu brechen. Allerdings sind die Grenzen der physischen Belastbarkeitweiterhin niedriger als bei Spritzguss-Figuren. Starkes Zerren (z.B. an einem Arm) führt dazu, dass der Arm abreißt. Wiederholtes Hin-und-Herbiegen führt zu Rissbildung und schließlich zum Bruch. Knicken mit mittlerer Kraftanstrengung führt ebenfalls zum Bruch. Die gegossenen Miniaturen sind sicherlich nicht nur für die Vitrine - in Sachen Belastung und Gewaltanwendung sollte man es aber besser nicht übertreiben. Feinteile wie Speer, Bogenund vorgestrecktes Bein des Zentauren, Wanderstab des Halblings, Wurfhaken des Zwergen, sowie Speer und Helmflügel der Valkyre haben zusätzlich noch eine Glasfaser-Verstärkung erhalten, um möglichst lange in Form zu bleiben ohne abzubrechen. Der Aufwand des Einlegens feinster Faserbündel mit gerader und gekrümmter Pinzette war es mir einfach wert.


Insofern vereinen die so in Kleinstserie erstellten Helden-Minis verschiedene 3D-Druck und Formenbau-Techniken in sich: Vom SLA-Verfahren zur Erstellung hochdetaillierter Gussmodelle, über das FDM-Verfahren zur Fertigung von Wandungen und Halterungen für die Gussform, bis hin zum eigentlichen Guss in Silikongussformen. Das alles im Bereich eines Hobby-Budgets. Die dabei angeeigneten Verfahren bieten noch viel Potenzial: Temperaturbeständiges Dupliersilikon ermöglicht das Erstellen von originalgetreuen Replikas der Kampagnen-Hauptmänner im Zinnguss. SLA-Drucker im mittleren Preisbereich (oberes Ende der Hobbyisten-Skala) ermöglichen durch Direktdruck der Masterformen einen noch schnelleren und günstigeren Weg vom digitalen 3D-Modell hin zur Gussform für die Kleinstserie.




Zusätzlich zum unfassbaren Aufwand, der hier mit den Figuren betrieben wurde, gibt es von mir noch ganz viele Pluspunkte für die Charaktersheets. Diese sind von den Originalen überhaupt nicht zu unterscheiden. Außerdem hat er sich hier ein paar sehr interessante besondere Fähigkeiten ausgedacht. Ich freu mich jetzt schon drauf, die eine oder andere Figur zu spielen.

Der einzige Nachteil an der ganzen Sache: Ich habe jetzt wieder Arbeit damit, denn ich muß 5 Fguren bemalen. Das wird noch spannend, denn unabhängig von einem kleinen Zeitproblem bin ich mittlerweile ein wenig älter geworden, und mußte mir nach 52 Lebenjahren erstmals eine Brille besorgen. Ich bin also, wie man in Österreich sagt, furchtbar "schaßaugert" geworden.

Für nicht-österreichsiche Leser des Blogs eine kleine Nachhilfe in österreichischer Umgangsspreche:

"Schaß" für wenig wohlriechenden Darmwind und "augert" von den Augen - Steht generell für ein, sagen wir mal, nicht 100% perfekt ausgebildetes Sehvermögen, egal ob im kurz- oder weitsichitgen Bereich.



Samstag, 25. April 2020

Bäume aus dem 3D-Drucker

Ich dache lange, daß die Gestaltung meines Spiels abgeschlossen wäre. In den letzten Jahren haben wir uns ausschließlich darum gekümmert, es zu spielen. Doch dann bin ich durch Zufall über etwas gestopert, das perfekt zu diesem Spiel paßt. Und das führt dazu, daß nach über 4 Jahren der erste Eintrag für diesen Blog entsteht.

Sonntag, 15. November 2015

Geschenke & Edelmetalle



Ich möchte mich ganz herzlich für das unglaubliche Interesse sowohl an den 50 zusätzlichen Verliesebenen als auch an der Erweiterung "Eisige Wege" bedanken. Euer Feedback hat Doomhammer und mich umgehauen. Nun hab ich etwas für Euch:

Freitag, 13. März 2015

Eisige Wege

Diesen Eintrag möchte ich ganz bescheiden als echte Sensation bezeichnen. EISIGE WEGE ist der Titel der insgesamt sechsten, allerletzten, ultimativen und aus meiner Sicht wahrscheinlich besten Erweiterung zu Descent 1. EISIGE WEGE ist eine vollständige Kampagnenerweiterung, und ich finde, sie ist unglaublich gut geworden. 
Wovon rede ich hier eigentlich? Nun - der bisher längste Eintrag in diesem Blog ist es wert, gelesen zu werden!